Was sollten die Menschen aus den Gemeinden von Ihnen wissen?
Mein Name ist Jörg Stefan Schütz.
Ich wurde am 21.4.1966 in Frankfurt am Main geboren – daher auch meine Vorliebe für die Eintracht. Manchmal muss man da sehr leidensfähig sein.
Meine Eltern sind von Frankfurt nach Treysa in Nordhessen gezogen.
Dort bin ich zur Schule gegangen.
Anschließend war ich die damaligen fünfzehn Monate bei der Bundeswehr (Artillerie) in Homberg/Efze.
1987 begann ich mein Studium in Fulda, in den Außensemestern war ich in Innsbruck.
1993 wurde ich zum Diakon geweiht, ein Jahr später von Erzbischof Dyba zum Priester.
Meine Diakonatstelle war in Margretenhaun, die Kaplanstellen in Bruchköbel (drei Jahre) und am Petersberg (ein Jahr).
1998 bekam ich meine erste Pfarrstelle in Weyhers, ein Jahr später kam Dietershausen dazu und schließlich auch Ried.
2010 wurde ich zum Pfarrer von Fritzlar, Ungedanken und Wabern ernannt.
Und nun komme ich wieder in die Rhön zurück. Es hat mir damals in der Rhön sehr gut gefallen und nun freue ich mich, dass ich wieder hier sein darf.
Meine Großeltern mütterlicherseits stammen beide aus Simmershausen, vielleicht habe ich daher meine Vorliebe für die Rhön.
Ich habe vier Geschwister.
Wer hat Sie im Leben geprägt?
Da sind ganz viele Menschen, die mein Leben geprägt haben. Natürlich an erster Stelle meine Eltern und meine Geschwister, aber auch viele Lehrer und vor allem auch Priester. Freunde, Bekannte, Gemeindemitglieder, Bistumsleitung und viele andere. Und die Prägung ist ja nicht abgeschlossen. Ich hoffe, dass diese hier weitergeht.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Mein Lebensmotto ist aus dem Matthäus-Evangelium abgeleitet und zu einem Lied getextet worden. Es ist auch mein Primizspruch. „Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt, suchet zuerst Gottes Herrschaft, und alles andere wird euch dazu geschenkt. Halleluja!“ Diese Erfahrung durfte ich immer wieder machen, dass Gott immer wieder dazuschenkt, wenn man sich redlich müht.
Welcher Satz aus der Bibel hat Bedeutung für Ihr Leben?
Jenen aus dem Matthäus-Evangelium nannte ich. Sehr, sehr viel ist aus der Bibel für mich wichtig. In viele Geschichten kann ich mich gut reinversetzen, zum Beispiel ins Buch Tobit, ich mag die trostreichen Texte aus Jesaja. Und vor allem aus dem Neuen Testament die Gleichnisse und Wunder. Da gibt es ganz viel, was mir wichtig ist. Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Texte für mich geschrieben worden sind.
Was wünschen Sie den Menschen Ihrer Gemeinden?
Ich wünsche ihnen, dass sie eng mit Gott verbunden sind und aus dieser Beziehung Kraft schöpfen und Liebe empfangen können, dass sie spüren, dass auf Gott Verlass ist. Ein Priester hat einmal zu uns im Studium gesagt: „So dumm könnt ihr gar nicht sein, um aus Gottes Gnade herauszufallen“. Damals haben wir darüber herzlich gelacht. Heute bin ich froh, dass er uns das gesagt hat. Das tröstet mich, wenn es nicht so gut läuft, und diese Erfahrung, dass wir nicht aus der Gnade Gottes herausfallen können, wünsche ich allen.
Was wünschen Sie sich von den Menschen?
Mein Wunsch ist es, dass wir alle unsere Beziehung zu Gott gut leben können. Gott hat jedem und jeder von uns Talente mitgegeben. Ich wünsche, dass diese zuerst entdeckt und dann auch genutzt werden. So können wir eine große, aktive und bunte Gemeinde sein, die etwas von der Liebe Gottes in die Welt geben kann.
Welche Musik hören Sie?
Gerne höre ich barocke, klassische und romantische Musik. Werke von Bach, Händel, Mozart, Haydn, Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy, Schubert u.v.a.m. Die h-moll-Messe von Bach, das Requiem von Mozart und so manche Oratorien geben mir immer wieder neue Impulse. Ich finde, mit Musik kann man sich besser ausdrücken als mit Worten.
Welches Buch haben Sie zweimal gelesen?
Einiges von Adalbert Stifter (zum Beispiel „Bergkristall“ und „Granit“ ) und vieles von Joseph von Eichendorff.
Wohin gehen Sie gerne?
Ich gehen gerne in die Natur, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Wandern und Bergsteigen gehören zu meinen Hobbies. Da kann man viele Pflanzen bestaunen – ich freue mich schon auf die blühenden Orchideen in der Rhön, auf den Türkenbund und auf den Diptam. Ich mag es in Seen und Meeren zu schwimmen. Und Familie und Freunde zu besuchen – wenn es denn wieder endlich möglich ist.
Wofür sind Sie dankbar?
Froh und dankbar bin ich darüber, dass Gott immer zu mir steht und immer wieder alles zum Guten wendet. Ob Herzinfarkt oder Autounfall, Gott hat schon mehrmals ganze Legionen von Schutzengeln zusammengezogen, um mir zu helfen. Dafür bin ich genauso dankbar wie über viele liebe Menschen, die mich begleiten
Was ist ihr tägliches Gebet?
In meinem Stundenbuch habe ich einen Zettel mit vielen Namen. Die bringe ich täglich vor Gott. Mir ist es wichtig für sie zu beten. Und der Zettel wird immer länger. Vielleicht sagt ja Gott, wenn er sich täglich diese Litanei anhören muss: „Der Schütz schon wieder. Dem kann ich nicht böse sein!“
Aber hat nicht Jesus im Gleichnis von der Witwe gesagt, dass wir Gott auf die Nerven gehen dürfen? Wenn er das nicht so wollte, hätte Jesus das Gleichnis nicht erzählt. Jetzt muss er damit leben.